Organisieren von Fotos auf Mac, iPad und iPhone mit der iCloud-Fotomediathek – Pro und Contra

Icon Fotos.appIch fotografiere viel: früher hauptsächlich mit meiner Nikon D750 (bzw. davor mit der Nikon D700), inzwischen auch viel mit meinem iPhone, ab und zu mit dem iPad (aber nur zu Hause). Lange habe ich nach geeigneten Möglichkeiten gesucht, wie ich meine Fotos auf den verschiedenen Geräte organisiere. Seit einem Monat bin ich auf die iCloud-Fotomediathek umgestiegen, was meine mit iOS-Geräten geschossenen Fotos angeht – einen Schritt, den ich nicht bereut habe und nur empfehlen kann. Warum? Das soll hier erläutert werden.

„Mein Fotosteam“ – die alte Lösung mit Nachteilen

Zunächst sei aber noch einmal etwas ausgeholt: Bis vor einem Monat hatte ich meine Fotos zwischen den iOS-Geräten über „Mein Fotostream“ ausgetauscht. Dabei werden (WLAN vorausgesetzt, so habe ich das eingestellt) auf einem Gerät neu aufgenommene Fotos über den Fotostream auf die anderen Geräte übertragen. Das ist nützlich, denn so gut die Kamera des iPhones ist, so schwer ist es, auf dem kleinen Bildschirm zu beurteilen, ob ein Foto gelungen ist. Das mache ich dann doch lieber auf dem iMac oder auf dem iPad. Gleiches gilt für die Bearbeitung der Fotos.

Wo ich mir schon immer klar war: Meine mit der Nikon D750 fotografierten Bilder werden in Lightroom importiert und dort bearbeitet. Das ist der richtige Ort für die qualitativ deutlich bessere Fotos. Konzertfotos, anspruchsvollere Landschaftsbilder, besondere Familienfotos mit der in vielem rudimentären Fotos.app zu bearbeiten, kommt nicht in Frage. Allerdings will ich Lightroom auch nicht mit meinen ganzen iOS-Fotos überschwemmen. Das sind doch meist Schnappschüsse: Andenken an Urlaube, Familienerinnerungen etc. Eher selten nutze ich das iPhone für fotografische Projekte. Wenn doch, kann es vorkommen, dass ich die Fotos eines solchen Projekts auch mal in Lightroom importiere und dort bearbeite.

Also, die Schnappschüsse gehören in die Fotos.app. Meine Unzufriedenheit mit „Mein Fotostream“ wurde jedoch immer größer. Das hatte vor allem drei Gründe:

  1. Schaue ich mir z. B. auf meinem iMac die letzten iPhone-Fotos an und lösche dort schlechte Bilder, die ich nicht behalten will, so sind diese weiterhin auf dem iPhone. Ich verstehe den Gedanken dahinter (ein Gerät behält alle dort gemachten Fotos), aber es ist eigentlich idiotisch. Entweder akzeptiere ich, dass auf meinem iPhone viele Foto-Leichen bleiben, oder ich muss ständig auch dort die Fotos noch einmal löschen. Es ist gerade bei ähnlichen Motiven wie in Bilderserien extrem schwer, da die richtigen Fotos zu erwischen.
  2. Bearbeite ich ein Foto auf dem iPad oder iMac, so werden die Veränderungen daran nicht auf meinen anderen Geräten übernommen. Logisch und sinnvoll ist das nicht.
  3. Videos und Live-Fotos werden nicht über „Mein Fotostream“ synchronisiert – zumindest bei Live-Fotos verstehe ich das überhaupt nicht.

Die iCloud-Fotomediathek mit ihren Vorteilen

Ich habe mich länger mit den Problemen, die „Mein Fotostream“ verursacht, beschäftigt, aber eine gute Lösung habe ich nicht gefunden – außer eben in der iCloud-Fotomediathek. Und seit ich die Funktion aktiviert habe, bin ich hochzufrieden:

Auf meinen Geräten sind nun überall die gleichen Bilder zu sehen – Videos und Live-Fotos eingeschlossen. Bearbeitungen werden ebenfalls synchronisiert. Ein großer Vorteil ist: auf einem alten iPad, das noch wenig Speicherplatz hat, werden nicht die Originale, sondern nur Symbolfotos abgelegt, die zum groben Anschauen ausreichen. Die Mediathek ist mit dabei, eine Internetverbindung vorausgesetzt können – wenn gewünscht – Fotos dann vollständig geladen werden. Und ein weiterer Vorteil: Von meinen Fotos existieren mehrere Backups auf verschiedenen Geräten und auf einem Server.

iCloud-Fotomediathek - Einstellungen

In den Einstellungen der Fotos.app wird die iCloud-Fotomediathek aktiviert. Die Pfeile geben an, was angeklickt werden muss, wenn man alle Originalbilder auf seinem Mac haben will – egal, ob sie mit iPhone, iPad oder einer Kamera aufgenommen wurden.

Und die Nachteile? Ja, man braucht einiges an iCloud-Speicherplatz. Meine knapp über 10.000 Fotos und Videos benötigen derzeit knapp über 50 GB. Der notwendige iCloud-Speicherplan mit 200 GB kosten mich 2,99 Euro pro Monat. Und die ersten Synchronisationen zwischen den Geräten haben geschätzt knapp einen Tag gedauert.

Doch sonst kann ich die iCloud-Fotomediathek nur wärmstens empfehlen – sofern man mit seinen Bildern und Videos in der Cloud keine Datenschutzprobleme hat. Meine große anfängliche Skepsis der iCloud-Fotomediathek gegenüber ist jedenfalls weg. Es ist einfach extrem praktisch, damit seine Fotos zu synchronisieren.

Ulf Cronenberg

2 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Hi Ulf,
    lange Zeit konnte man die Fotomediathek in der iCloud nicht empfehlen. Mittlerweile sind zwar nicht alle Bugs aber immerhin die Kinderkrankheiten ausgemerzt. Mir wurden zum Beispiel beim Einrichten alle selbst angelegten Alben gelöscht! Nicht die Fotos aber halt die Alben und somit die logischen Zusammenschlüsse von Fotos. Das war in meinem Fall zum Glück nicht so dramatisch, da ich immer noch die passende Ordnerstruktur auf der Festplatte hatte. Aber ärgerlich war es schon. Ich habe die Mediathek auf insgesamt 3 Geräten aktiviert: Auf meinem iMac, meinem iPad Pro und meinem iPhone. Passiert ist das beim hinzufügen vom iPad Pro. Alle Mediatheken waren vorher leer (bis auf die vom iMac) und trotzdem ist es passiert. Im Apple Forum gab es auch keine echte Lösung. Seitdem läuft aber alles rund. Und das seit mehreren Monaten. Hoffentlich bleibt es so. Denn es ist ungeheuer praktisch (für private Fotos!).
    VG, Markus

    • Hallo Markus,
      danke für die Rückmeldung. Ja, es ist bei so was immer sinnvoll, etwas zu warten, bis die Kinderkrankheiten sich gelegt haben. Das war schon damals bei Apple Music so (da sind auch Bibliotheken bei manchen zerschossen worden), das war auch bei der iCloud-Fotomediathek so.
      Viele Grüße, Ulf

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