Aperture: Der Abschied beginnt …

Es gibt Tage, da könnte ich Apple auf den Mond schießen – und das ist heute so einer. Seit ein paar Stunden geistern amerikanische Meldungen durchs Internet, in denen berichtet wird, dass Apple sowohl Aperture als auch iPhoto zugunsten der neuen Photo-App in OS X Yosemite aufgeben wird.

Benutzeroberfläche Aperture 3

Benutzeroberfläche Aperture 3

Nun, ich schätze mal, dass der Verlust von iPhoto nicht allzu sehr ins Gewicht fällt, weil die neue Photo-App wahrscheinlich, was Bildbearbeitung etc. angeht, auf Augenhöhe sein wird. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die neue Photo-App die Profi-Bearbeitungswerkzeuge von Aperture ersetzen kann.

Für mich findet damit eine fast 10-jährige Reise (Aperture erschien erstmal im Oktober 2005) ihr Ende. Und das trifft mich hart, denn ich habe Aperture immer die Treue gehalten. In meiner Aperture-Bibliothek sind alle meine Bilder der letzten 9 Jahre enthalten, und ich habe mir einen Workflow zugelegt, der ausgefeilt ist und gut funktioniert.

Dass Aperture in der aktuellen Version 3.5.1 nicht mehr in allem auf der Höhe der Zeit ist, ist mir bewusst. Adobes Lightroom holt etwas mehr Details aus den RAW-Dateien meiner Nikon D700, Funktionen wie die Objektivkorrektur fehlen in Aperture. Aber dennoch ist Aperture das Programm meiner Wahl geblieben, weil es gut in OS X integriert ist, eine durchdachte Oberfläche hat und Bildbearbeitung sehr komfortabel zulässt.

Um Unkenrufen vorzubeugen: Ich habe es mehrmals mit Lightroom versucht – ja sogar einen Kurs über Fotografie abgehalten, in dem Lightroom eingesetzt wurde. Aber mir ist das Programm immer fremd geblieben. Vieles geht umständlicher als in Aperture von der Hand. Und um ein Beispiel zu nennen: Was ich in Lightroom z. B. vermisse, ist, dass ich beim Weißabgleich mit der Pinzette auf Hauttöne gehen kann und aufgrund dessen dann der Weißabgleich vorgenommen wird. Wer häufig Menschen fotografiert, weiß das zu schätzen. Lightroom kann das meines Wissens nicht.

Aber was hilft es: Ich werde wohl oder übel im nächsten Jahr irgendwann zu Lightroom wechseln müssen. Immerhin zwei kleine Trostpflaster scheint es zu geben (siehe den Artikel bei Ars Technica).

  1. Unter den Yosemite-Betas läuft Aperture anscheinend derzeit nicht. Apple will aber sicherstellen, dass Aperture auf Yosemite funktionieren wird. Das ist auch dringend notwendig, denn Apples neue Photo-App soll erst im Frühjahr 2015 nachgeliefert werden – ein viertel bis halbes Jahr nach Erscheinen von Yosemite.
  2. Außerdem heißt es in dem o. g. Artikel: „[Apple] told TechCrunch that its developers are working with Adobe to work on a transitionary workflow for users moving to Lightroom“ – was zugleich aber auch heißt, dass die Photo-App eben nicht für Foto-(Halb-)Profis ausreichend sein wird.

Trotz der kleinen Trostpflasterchen: Das ist ein schwarzer Tag für mich. Die Chancen, dass Apple das Fallenlassen von Aperture noch mal überdenkt, halte ich für gering. Das heißt, dass Apple in Zukunft nur noch zwei Profi-Programme weiterentwickeln wird: Final Cut Pro und Logic Pro. Aber da wurde immerhin verlautbart, dass das auch so bleiben soll. Trotzdem: Warum pflegt und hegt Apple nicht die kreativen Profis, zu denen auch Fotografen gehören, mehr?

Ulf Cronenberg

Die Originalmeldung bei The Loop

Veröffentlicht von

Was Apple und Firmen, die sich im Apple-Universum bewegen, so alles treiben, interessiert mich schon lange. Und ab und zu habe ich etwas dazu – wie zu einigem anderen, wenn es um Musik oder Fotografie geht – zu sagen …

43 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Diese Entscheidung ist absolut unverständlich. Warum bedient Apple mit Logic Pro X eine vergleichsweise winzige Nische und stellt die Software ein, die ein wesentlich größeres User-Potenzial (Kundenmenge) bietet? Fotografen / Fotoenthusiasten gibt’s vermutlich 10-mal so viele, wie Musiker, die eigene Songs aufnehmen wollen. Ist das Apples Kapitulation vor Lightroom?

  2. Hallo Ulf,

    ich stimme Dir in ALLEN Punkten zu, auch ich bin bestürzt, kann mich mit Lightroom auch nach etlichen Anläufen einfach nicht anfreunden und suche nun mit schwerem Herzen nach Alternativen!

    Für mich gibt es aktuell nur zwei Aussichten:

    – DxO Optics Pro
    – CAPTURE ONE PRO

    Viele Grüße aus Mainz
    Tino

    • Hallo Tino,

      DxO hat leider keine Bildverwaltung. Capture One Pro können (glaube ich) nur Nikon-User verwenden. Capture One Pro scheint interessant zu sein!

      • Richtig, Bildverwaltung bietet DxO nicht, und ich hoffe, die werden ihre Entwicklerkapazitäten nicht darauf ver(sch)wenden, eine solche in das Programm zu integrieren. Aber PhotoMechanic bietet sich als Verwaltungsprogramm an und zusammen mit DxO hätte ich eine leistungsfähige Kombination.

        Außerdem böte sich wohl noch „Darkroom“ als Alternative, falls Adobe den Fehler machen sollte, LR 6 nur noch per Abo anzubieten. (So langsam gehen die mir auf den Keks, die Adobes: erst kaufen sie den (kostenlosen) RAW-Shooter vom Markt und jetzt bedrohen die uns mit dem ABO-Blödsinn …

        Gruß

        Andreas

        • Hallo Andreas,

          das mit der Bildverwaltung ist ein Punkt, über den ich derzeit auch öfter nachdenke. Einerseits kann man eine Library auch auf Betriebssystem-Ebene speichern, indem man einfach von Hand die gewünschte Ordnerstruktur anlegt, andererseits möchte ich solche Aufgaben nicht getrennt voneinander lösen, sondern die einem Programm überlassen. Lightroom legt ja direkt im System eine Ordnerstruktur an, die sich jederzeit ändern lässt. Das finde ich schon gut … :-/

          • Hi Jörn,

            PhotoMechanic macht das genau so wie LR, da werden die Ordner ebenfalls auf Systemebene angelegt. IPTC und Schlagwortverwaltung sind mindestens so umfangreich möglich, und die RAWs lassen sich direkt an DxO übergeben. Aber sicherlich werde auch ich das genauer erst dann prüfen, wenn’s denn soweit ist, und ebenfalls werde ich natürlich auch nach Alternativen Ausschau halten.

            Andreas

          • Hi Andreas,

            ja, so mache ich das auch. Erstmal abwarten, ob Adobe Lightroom wirklich als „Abo-Only-Modell“ anbietet. Wenn es so weit ist, kann man immer noch gucken. Ich möchte aber auch in Zukunft eine Anwendung nutzen, die mir alles unter einem „Dach“ bietet. PhotoMechanic in Zusammenarbeit mit Optics Pro mag leistungsfähig sein, wäre aber nichts für mich.

          • Hallo Ulf,

            danke für den Hinweis, das Programm, welches ich meine ist tatsächlich „Darktable“. Das bietet ein sehr ähnliches Interface und es gibt eine Importfunktion für Lightroom-XMP-Dateien, die nicht nur Metadaten wie Schlüsselwörter und Bewertungen übernimmt, sondern auch Camera-Raw-Korrekturen mit den Darktable-Modulen nachbildet. … könnte also als Alternative in Betracht kommen… (bis Adobe die auch wieder aufkauft ???)

            Andreas

    • Hm, Capture One Pro mag keine Plugins. Da ich Schwarzweißbilder gerne in Silver Efex Pro bearbeite, keine richtig gute Alternative für mich …

        • Hab mir gestern auch mal auf die Schnelle Darktable angeschaut, aber es hat mich in vielem sehr an Lightroom erinnert. Komisch auch, dass es da nicht mal Menüs gibt (ist eben doch ein Linux-Port), und Tastaturkürzel hab ich auch nicht gefunden – vielleicht hab ich aber zu oberflächlich hingeschaut. Aber das Programm sieht etwas kompliziert aus.
          Ulf

      • Hallo Ulf! J, das ist aktuell der einzige Punkt, der mich an Capture One Pro stört, dass keine Plugins möglich sind…ich arbeite sehr gern mit Vivezia!
        Um großen und ganzen finde ich Capture bis jetzt aber sehr gut.

        Darktable erinnert mich auch verdammt an Lightroom und scheidet deshalb für mich aus.

        Gute Nacht!

        Gruß Tino

  3. Hi Ulf, da haben wir beide wohl parallel unserem Ärger in einem Artikel Luft gemacht! Mich ärgert das auch extrem. Und genau die von Dir benannte Pipette für den hauttonbasierten Weißabgleich habe ich Anfangs auch vermisst. So muss man einfach seinen Augen (oder dem Weißabgleich der Kamera) trauen. Da kommt man aber nach einer anfänglichen Phase mit klar. Dennoch: An die Dateiverwaltung (die mich zu sehr an meine Windows-Zeit erinnert) muss man sich gewöhnen. Wie lange es Lightroom noch in einer Boxed Version geben wird, ist allerdings unklar. Und ob die noch für Yosemite oder künftige OS weiterentwickelt wird oder man in die Cloud muss, ist leider auch noch nicht klar.

    Irgendwie alles doof im Moment :-/ Ich merke halt, dass ich aufgrund der Cloud von Adobe heimlich auf ein Aperture Pro X gehofft habe, damit ich wieder zurück kann. Die Hoffnung ist nun zerplatzt.

    • Das mit der Adobe-Cloud schreckt mich derzeit nicht, weil ich Abonnent bin (ich brauche vor allem Indesign) – und da hab ich bei einem Angebot zugeschlagen. Die Frage ist allerdings, wie lange das ohne Preisanhebung gehen wird. 60 Euro will ich nicht für die Adobe-Programme berappen, so viel nutze ich sie nicht.

      Ja, mich ärgert es auch, wie Apple mit seinen Kunden umgeht, wie wenig sie sich um die Profis kümmern und stattdessen nur noch ihr Simplicity-Ding (das ja auch seine Berechtigung hat) durchziehen.

      • Simplicity hat mit Sicherheit seine Berechtigung. Das war einer der Gründe, warum ich überhaupt zu Apple gewechselt habe. Aber bei Fotos reicht es meinen eigenen Ansprüchen nicht, wenn ich sie nur mit einfachen Filtern ins Netz lade. Von Kunden ganz abgesehen (wobei denen das vermutlich sogar gefallen würde – unmittelbar nach der Aufnahme ist das Foto bereits mit einfachen Korrekturen über die Cloud beim Kunden verfügbar).

        Da Du schon Cloud Kunde bist, brauchst Du Dir zumindest vorerst keine Gedanken über das Abo-Modell machen.

        Alleine wegen Photoshop lohnt sich die Fotocloud zumindest aktuell auch für mich. Nur gebucht habe ich sie noch nicht. Denn genau wie Du stelle ich mir die Frage nach einer Preiserhöhung. Mal eine Nacht drüber schlafen!

  4. Stimmt Jörn, dann bleibt nur Capture One Pro! Ich habe ebenfalls eine Nikon D700, wie Ulf. Aber Du hast ja schon bemerkt, dass auch Canon unterstützt wird 😉

    Zitat: ..“FÜHRENDE KAMERAS WERDEN UNTERSTÜTZT

    Capture One unterstützt RAW-Formate von über 250 Kameras und Digitalbacks. Capture Ones maßgefertigten Kameraprofile sind bekannt dafür, dass sie ultimative Bildqualität für Kameras von Nikon, Canon, Sony, Leica, Olympus, Panasonic, Samsung, Pentax, Ricoh, Konica Minolta, Fujifilm, und Epson sowie Digitalbacks von Mamiya, Leaf und Phase One liefern.“

    • Tino,

      jetzt hast du’s geschafft: Ich bin neugierig … Mal schauen, wie Adobe sich in den nächsten Wochen äußert. Wenn erkennbar ist, dass Lightroom in Zukunft nur noch per Abo zu haben ist, werde ich mir Capture One Pro mal ganz genau ansehen.

      Es ist nur gerade etwas seltsam, dass ich überhaupt niemanden kenne, der die Software einsetzt.

      • Ich kannte sie vorher auch noch nicht und bin erst durch meinen besten Freund darauf gestoßen, der Fotograf ist. Da er regelmäßig auch mit digitalen Rückwänden und seinem Nikon Equipment arbeitet, hat er nach einer Software gesucht, die mit all diesen Gegebenheiten zusammen arbeitet. 😉

        Das große Testen kann beginnen 🙂

        • Ich meine mich zu erinnern, dass ich die Software mal angeguckt habe, mir das aber zu teuer war. Ich schaue morgen mal in Ruhe auf deren Webseite vorbei. Gleich erstmal die Kiste.

  5. Ja, das ist wirklich traurig … Ich liebe die Management-Aspekte von Aperture einfach! Die nächsten Wochen kann‘ ich’s ja noch nutzen, früher oder später werde ich jetzt aber wohl doch auf CaptureOne Pro 7 umsteigen. Der aktuell halbierte Preis der Software hilft da sicher. Das Asset-Management soll mit Version 7 ja deutlich besser geworden sein (hab‘ bisher nur Pro 6 probiert), also hoff‘ ich mal auf das beste.

    • Hallo Hannes,

      ich bin da noch sehr unentschlossen. Interessant fand ich einen Beitrag bei den „ApertureExperts“. Der Artikel schafft es sogar, die Stimmung ins Positive zu drehen.

      Um es klar zu sagen: Ich bin genau der dort beschriebene User mit dem „old school workflow“. Und ich will das auch nicht ändern. Trotzdem könnte es wahr sein, was dort beschrieben wird.

      • An sich ein guter Artikel – ich seh‘ da allerdings einige Probleme. Ich stimme ihnen zwar zu, dass es Zeit für einen besser integrierten, synchronisierten Workflow wird – aber einfach einen Filter drauf und raus mit den Fotos? Daran will ich gar nicht denken … Und selbst wenn die Photos-App mehr Bearbeitungsmöglichkeiten bieten wird – solange es nicht mindestens an Aperture + Plug-In-Support heranreicht ist es einfach unbenutzbar. Leider besteht die große Gruppe an „Fotografen“ heutzutage aus Hipstern, Instagrammern und Leuten, die einfach nur „Likes“ auf Facebook abstauben möchten. Dafür eignet sich so ein Workflow natürlich hervorragend. Für Leute wie uns, die auch gerne mal ein paar Stunden an einem Bild arbeiten, kann ich mir aktuell so einen Workflow aber nicht vorstellen.

        Interessant ist auch der Vergleich mit Final Cut Pro X und iWork. FCP X finde ich großartig! Allerdings sage ich das als Video-Amateur, der nie mit den alten, aufgeblähten Programmen (FCP7, Lightworks, …) arbeiten wollte. Was iWork angeht – die neuen Versionen sind noch immer unbenutzbar. Mit dem alten Pages hab‘ ich teilweise Layouts für über 100 Seiten lange Dokumente erstellt, mit dem alten Keynote Präsentationen zusammengezimmert die nicht nur beeindruckt haben sondern mir beim Erstellen auch absolute kreative Freiheit gegeben haben. Und genau da liegt das Problem. Pages funktioniert schlicht nicht mehr (das Verhalten von Textfeldern im Layout ist absolut unvorhersehbar …) und lässt viele Features vermissen, während das neue Keynote mich immer in eine Richtung drängen möchte. Ich will aber nicht in eine Richtung gedrängt werden – ich will jeder Arbeit meinen persönlichen Stempel aufdrücken. Ich will nicht dass etwas aussieht als wäre es von einem X-beliebigen Mac-Nutzer gemacht worden, ich möchte dass es nach mir aussieht. Leider scheint Apple kreative Freiheit nicht mehr allzu stark zu Gewichten. Nein, lieber dafür sorgen dass jeder damit umgehen kann und alles so aussieht wie Apple sich das vorstellt. Das mag für viele funktionieren, ich möchte mich aber nicht in eine dieser Schubladen drängen lassen.

        Vielleicht bin ich auch einfach nicht bereit, so eine Veränderung zu akzeptieren. Vielleicht bin ich zu alt dafür (ja, das meine ich jetzt absolut ernst). Vielleicht zeigt uns Apple hier wirklich die Zukunft, und ich bin nur zu blind sie zu erkennen. Ich denke, früher oder später werden wir sehen, wo wir (Hobby-) Fotografen landen. Ob es uns da gefallen wird ist eine andere Frage.

        • Guten Morgen Hannes, ich sehe den Artikel bei Aperture Experts auch nicht nur positiv. Klingt mir an der ein oder anderen Stelle zu sehr nach Marketing-Sprech. Natürlich habe auch ich nichts dagegen mich auf neue Workflows einzulassen. Wenn aber alle Bilder (wenn ich das richtig verstanden habe) in der Cloud landen, ist es losgelöst von den Bearbeitungsmöglichkeiten eines solchen Programms schlicht fahrlässig alle seine Bilder dort hochzuladen. Wenn das Apple mit den Nutzungsrechten irgendwann so handhabt wie Facebook und WhatsApp, kann man als Fotograf nur die Finger davon lassen. Wäre interessant zu wissen, wie Apple das handhabt.

        • Wird es wirklich Zeit für einen „besser synchronisierten Workflow“? Ich empfinde das gar nicht so, aber ich bin auch keiner, der seine Bilder unbedingt immer auf allen Geräten haben muss. Wenn ich aber mal Fotos aus Lightroom auf das iPad bringen möchte, geht das ganz einfach über die Veröffentlichungsdienste. Da kann ich dann individuell bestimmen, was auf meinem iPad erscheinen soll.

          Pages nutze ich nahezu jeden Tag – aber nur als reines „Schreibprogramm“. Außer Fettdruck für die Überschriften nutze ich absolut keine Formatierungen oder darüber hinaus gehende Möglichkeiten. Ich schreibe eh nur für meine Webseiten oder meine iBooks. Da benötige ich nichts weiter als den Text.

          Was ich von der Möglichkeit halten soll, sogar RAW-Dateien in die Cloud zu schieben, weiß ich aktuell auch noch nicht. Im Moment fühlt sich das für mich einfach nur falsch an. Ich will nicht, dass meine originalen Bilddateien auf irgendwelchen amerikanischen Servern liegen. Eigentlich will ich inzwischen gar nicht mehr, dass irgendwas von mir auf amerikanischen Servern liegt. Die Zeiten sind seit den widerlichen NSA- und GCHQ-Geschichten vorbei.

          • Genau letzteres ist der Punkt. Entweder man hat die Software aus der Cloud oder die Bilder hängen in der Cloud. Überall Cloud und NSA 🙁

  6. Das mit der Cloud geht mir auch völlig am A**** vorbei. Ist ja nett, dass ich über iCloud via Fotostream Familienbilder an andere weiterreichen kann (das nutze ich auch). Und klar, habe ich gerne meine gelungen Bilder auch auf dem iPad. Aber das, was ich alles an Fotos mache, gehört dort nicht hin.

    • Was man dabei auch nicht vergessen darf ist, wie Apple daraus Kapital schlagen will. Mit der neuen Photos-App kann man – zumindest soweit man es bisher weiß – keine Daten mehr lokal speichern. Bedeutet im Klartext: Apple kassiert für iCloud-Speicher. Die geplanten Abos gehen bis 200 GB für ca. €4 pro Monat. Das heißt wieder monatliche Gebühren, ganz abgesehen davon dass man mit 200 GB bei RAW- und TIFF-Dateien nicht weit kommt.

      Ganz ehrlich, da zahl‘ ich lieber einmalig die €114 für CaptureOne Pro 7 und hab‘ dann Ruhe. Mit der Software kann ich selbst bestimmen, ob ich meine Daten auf meiner internen Festplatte, einem Backupsystem oder irgendeinem Cloud-Service liegen hab‘. Ganz abgesehen davon dass ich bezweifle, dass Apple bessere Bildbearbeitung als Phase One bieten kann.

      • Weißt du das genau? Bilder werden in „Photos“ nicht mehr lokal gespeichert? Das wäre ein Hammer … Und selbst wenn ich Apples Angebot annehmen wollte: Meine Library wiegt inzwischen knapp 370 GB. Das passt auch mit viel gutem Willen nicht in deren maximalen Serverspace (200 GB), den die anbieten.

        Fehlender Plug-in-Support ist (da stimme ich Ulf zu) ein No-Go. Damit ist die Software für mich raus.

        Sieht so aus, dass ich wirklich ein Adobe-Abo abschließen muss. Echt super.

        • Ja, da bin ich mir recht sicher – zumindest läuft jeder Pressetext darauf hinaus. Soll zwar Datenpläne bis 1TB geben, aber abgesehen davon dass das für einige Fotografen auch nicht reicht, dürfte der Preis dafür schon ganz nah am Adobe CC Foto-Angebot liegen – und da gibt’s eine komplette Version von Photoshop CC dazu.

          Der Plug-In-Support: Da könnte Apple wirklich alles verlieren – oder alles gewinnen. Stell dir zum Beispiel mal vor wenn man Plug-Ins über den App Store vertreiben und beziehen könnte. Auf einen Schlag gäbe es einen unglaublich großen Markt für Plug-Ins mit Millionen von potentiellen Abnehmern. Da ließe sich schon was machen. Nur ob Apple mitspielt, da bin ich mir nicht so sicher. Außerdem ist der Rest immer noch Mist, also …

          • Hallo Hannes,

            das mit den Plug-ins im Apple-Store habe ich schon mal vor längerer Zeit angemeckert – da noch im Zusammenhang mit Software für Musikproduktion. Gerade in dem Bereich nerven die Hersteller mit teilweise extrem aufwändigen Installations- und Autorisations-Verfahren. Das hat mich in einem Fall dermaßen in den Wahnsinn getrieben, dass ich die Software wieder verkauft habe.

            Plug-ins im Apple-Store wären absolut genial.

  7. Finde das auch nicht gerade positiv. Arbeite eigentlich sehr gern mit Aperture und hab mich schon sehr an den Workflow gewöhnt. Und wenn man die Fotos wirklich nur mehr in der Cloud speichern kann – ne. Wäre für mich echt ein Grund zu switchen. An einer Abo-Software hab ich auch kein wirkliches Interesse.

    • Moin Stefan,

      ja, geht derzeit wohl vielen so. Immerhin verspricht Apple ja erstmal für die Kompatibilität von Aperture zu neuen Systemversionen zu sorgen. Das bringt ein bisschen Ruhe in die eigenen Überlegungen, wohin mal wechseln möchte.

  8. Mal schauen, wohin die Reise geht… Irgendwie hab ich ja doch die leise Hoffnung, dass Apple vielleicht doch was komplett neues für Aperture-Fans aus dem Hut zaubert

  9. Hallo Ulf,

    als LR-Nutzer der ersten Stunde kann ich deine Empörung sehr gut nachvollziehen, ähnlich ginge mir es, wenn LR eingestampft würde. Das wäre ein schwarzer Tag für mich. Ich hoffe, du findest das für dich geeignete Programm.

    LG, Conny

    • Hallo Conny,
      hm, die überzeugende Alternative habe ich bisher nicht gefunden. Ein bisschen hab ich mich weiter mit Lightroom angefreundet – aber wenn ich da ein Stündchen damit gearbeitet habe: Wenn ich dann Aperture öffne, fühlt es sich wie „coming home“ an. Der Workflow ist einfach viel einfacher, die Benutzeroberfläche durchdachter … Ich habe mir Darktable angeschaut (in vielem Lightroom ähnlich, aber noch umständlicher), ich habe Capture One Pro ausprobiert (finde ich sehr ungeordnet) … Von daher ist die Alternative derzeit wohl doch noch am ehesten Lightroom. Aber Begeisterung ist was anderes …
      Liebe Grüße, Ulf

  10. Hallo Jörn,

    Capture one v8 ist nun draußen. Man hat die Gunst der Stunde genutzt und auch einen Aperture Importer integriert…
    Werd mir die neue Version die Tage mal in Ruhe ansehen..

    LG Tino

    • Na, das ging aber schnell mit einer neuen Version – danke für den Hinweis, da hab ich noch nirgendwo was drüber gelesen bisher.

      Alle, die jetzt umgestiegen sind auf Capture One 7 dürfen nun wieder 69 Euro löhnen. Ich bin allerdings sowieso mit dem Programm, das ich auch getestet habe, nicht warm geworden.

    • Hi Tino,

      also ich bin so zufrieden mit Lightroom, dass ich mir erstmal nichts anderes anschauen werde. Neugierig bin ich einzig auf die kommende photos-App von Apple.

  11. @Ulf:

    ..“Get a free upgrade to Capture One Pro 8

    You have recently bought Capture One Pro 7, and you can upgrade to Capture One Pro 8 – free of charge!

    Just download Capture One Pro 8 from the link below and use your existing key to activate the software. The free upgrade is already registered on your key.

    The free upgrade is available to all who have bought or upgraded to Capture One Pro 7 since August 16th. Please contact support if you experience problems with the upgrade.“..

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