Tipps & Tricks zu OS X: Mit AppCleaner Programme möglichst rückstandsfrei löschen …

Es gibt Entwicklungen bei Apples Computer-Betriebssystem, die gefallen mir gar nicht. Bei OS X, das bald macOS heißen wird, war früher relativ klar, wo die Einstellungs- und Benutzerdateien eines Programms abgelegt waren. Heute sind sie oft über viele Ordner verstreut. Wer ein Programm (heute sagt man App) ausprobiert, es aber wieder von der Festplatte mit allen Dateien löschen will, greift deswegen am besten auf ein Helferlein wie AppCleaner zurück.

Bevor AppCleaner vorgestellt wird, noch ein kleiner Rückblick anhand eines Beispiels. Früher war Apples Mailprogramm recht einfach von einem Mac auf einen anderen umzuziehen, weil die Dateien alle in der Library des Benutzerordners lagen. Es gab einige wenige Einstellungsdateien im Preferences-Ordner der Library, es gab außerdem einen Mail genannten Ordner in der Library. Das war‘s.

Und heute? Da wird der eigenhändische Umzug von Mail auf einen neuen Mac ein Staatsakt – kaum zu bewältigen. Mail legt Dateien an vielen verschiedenen Orten ab, z. B. auch im Ordner Container. Wie kompliziert das ist, lässt ein Artikel auf mac and i erahnen. Eine 20-minütige Internetrecherche hat mich jedenfalls keine vollkommene Auflistung finden lassen, welche Dateien unter OS X El Capitan an welchen Orten kopiert werden müssen, um Mail auf einen neuen Mac umzuziehen – ohne den Migrationsassistent zu verwenden, der zwar komfortabel ist, aber eben auch alle Dateileichen mitnimmt.

Die Tendenz, Programmdateien an vielen Orten auf der Festplatte abzulegen, gibt es leider nicht nur bei Mail. Fast alle Programme machen das heutzutage, und so hinterlässt ein probeweise installiertes Programm, das man wieder löscht, über die reine Programmdatei hinaus eine große Anzahl von Dateien. Eine Unsitte, die ich nicht verstehe – man könnte hier doch eindeutigere Zuordnungen schaffen: Einstellungdsateien im Preferences-Ordner, Daten-Dateien in einem eigenen Ordner des Dokumente-Ordners. Das würde ich jedenfalls unter benutzerfreundlich verstehen.

Aber so ist es nicht, und deswegen kommt hier dann ein Programm wie AppCleaner ins Spiel, das einem hilft, Programme/Apps im Großen und Ganzen rückstandsfrei von seinem Mac zu entfernen. Die Benutzeroberfläche ist jedenfalls einfach gehalten:

Benutzeroberfläche AppCleaner

Um ein Programm zu löschen, zieht man aus dem Finder einfach dessen Icon auf die Benutzeroberfläche. AppCleaner sucht ca. eine Sekunde nach den Einstellungs- und Daten-Dateien des Programms, und bietet sie anschließend aufgelistet im Programm-Fenster an. Das sieht dann z. B. so aus:

Benutzeroberfläche AppCleaner

An dem Beispiel sieht man, wie viele Dateien so ein einfaches Helferlein wie Command Center, das ich probeweise auf meinem iMac installiert habe, hinterlässt. Nicht, dass das große Datenmengen wären, aber es sind eben neben der Programmdatei drei Ordner und drei Einstellungsdateien, die meinen Mac zumüllen. Mit AppCleaner sind sie im Nu entfernt. Man muss einfach nur noch auf den Button Löschen klicken. Kritisch sollte man vielleicht die Vorschlagsliste der zu löschenden Dateien aber vorher noch mal durchgesehen haben.

Das Schöne an AppCleaner ist übrigens, dass es kostenlos ist und auf der Webseite von freemacsoft heruntergeladen werden kann. Wirklich: Ein nützliches Tool, das auf keiner Mac-Festplatte fehlen sollte.

Ulf Cronenberg

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Was Apple und Firmen, die sich im Apple-Universum bewegen, so alles treiben, interessiert mich schon lange. Und ab und zu habe ich etwas dazu – wie zu einigem anderen, wenn es um Musik oder Fotografie geht – zu sagen …

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