In den USA ist sie schon länger verfügbar, für die deutsche Sprache ist sie nun auch erschienen: Gboard, die Google-Alternative zu Apples iOS-Tastatur. Ja, es klingt verlockend, das virtuelle Google-Keyboard zu verwenden, aber wie immer bei Google bekomme ich etwas Beklemmungen, wenn ich daran denke, was mit meinen Daten geschehen könnte …
Heruntergeladen habe ich Gboard schon mal (iTunes-Direktlinkn). Ich habe die Tastatur auch installiert, um mal zu sehen, wie sie funktioniert.
Ja, man kann damit gut tippen, im Gegensatz zur Apple-Tastatur kann man auch mit Wischgesten schreiben – man lässt also den Finger auf der Tastatur und wischt von einem Buchstaben zum anderen.
Eine Leiste mit drei Wortvervollständigungen und Korrekturen, wie man sie auch von Apples Keyboard kennt, hat Gboard ebenfalls – auch wenn mir hier die Typographie (zu viel Leerraum, zu enge Schrift) nicht wirklich gefällt.
Was auffällt ist der Google-Button ganz links in der Korrekturleiste:
Bei mir ist er angegraut – normalerweise erstrahlt das Google-G dort in bunten Farben. Rechts neben dem Google-Button steht auch, warum. Damit ich die größte Besonderheit von Gboard, die integrierte Google-Suche, nutzen kann, muss ich der Tastatur in den Einstellungen von iOS den Vollzugriff erlauben. Und hier endete dann meine Neugier für die Google-Tastatur. Warum?
Golem.de zitiert Apple, was der Fernzugriff bedeutet:
„Falls Sie der Drittanbieter-App, die die Tastatur enthält, erlauben, auf Ihren Standort, Ihre Fotos und andere persönliche Daten zuzugreifen, kann die Tastatur diese Daten ebenfalls sammeln und an die Server des Tastaturentwicklers übertragen.“ (Quelle)
Auch wenn Google genau in der Tastatur-Beschreibung unter „Datenschutz“ erklärt, welche Daten erhoben und gesammelt werden, welche weitergegeben und welche nicht weitergegeben werden – das ist mir dann doch zu heikel. Ich bleibe bei der Apple-Tastatur – denn Google verdient Geld mit (durchaus auch privaten) Informationen, Apple lebt vor allem von anderem. Da ist mein Vertrauen in Apple größer. Komfort gegen Datenschutz – ich habe mich für Letzteres entschieden.
Kleiner Trost: Wer nicht tippend, sondern wischend schreiben will, kann auf andere Tastatur-Anbieter zurückgreifen – z. B. Swype (iTunes-Direktlink). Ab und zu verwende ich diese virtuelle Tastatur und bin ganz zufrieden damit (auch wenn mich der fehlende Siri-Button stört). Swype funktioniert jedenfalls auch ohne Vollzugriff, auch wenn die App einen dazu auffordert.
Ulf Cronenberg
Wie bei mir. Kommt für mich auch nicht in Frage. Ich hatte nicht mal Lust, die Google-Tastatur zu testen.
Und ich habe sie inzwischen auch wieder gelöscht.