Es gibt wohl keine Software, die sich auf so gut wie jedem Computer – egal welcher Plattform – befinden dürfte, die zugleich aber immer wieder so viele negative Schlagzeilen in den Computermedien bekommt. Der Flash Player war vor 13 Jahren für Grafiker, die Webseiten mit Animationen erstellen wollten, eine Offenbarung. Endlich ging was. Und heute? Liest man Monat für Monat von gravierenden Sicherheitslücken. Und Adobe patcht von Patch zu Patch die Software langsam auf den Software-Friedhof … Das ist meine Prognose.
Mal ehrlich, hat schon mal jemand von jemandem gehört, dass wegen einer Sicherheitslücke in Flash jemands Computer fremdgesteuert wurde und Daten geklaut wurden? Bei Normal-Usern ist mir da bisher nichts bekannt. Ich glaube, da treiben – gerade unter Windows – ganz andere Viren, Trojaner und sonstige Schadsoftware ihr Unwesen. Wie real die Bedrohung durch den Flash Player ist, kann ich jedenfalls nicht so richtig beurteilen. Der Hype in den Medien scheint mir aber größer als die existierende Gefährdung. Aber vielleicht bin ich auch nur ahnungslos …
Was bleibt: Wenn man heute rein flash-basierte Webseiten aufruft, nerven sie. Sie sind langsam, von der Bedienung her eher umständlich und irgendwie old school. Ansonsten wird Flash gerne für animierte Werbung verwendet – darauf kann ich liebend gerne verzichten – oder für das Abspielen von Videos. You Tube & Co. laufen jedoch inzwischen längst auch über html 5 in allen Browsern, so dass man auch hier den Flash Player nicht benötigt.
Apple und Flash
Als Apple iOS veröffentlicht hat, war der Aufschrei groß. Es gab keine Flash Player für iOS. Die Hintergründe, warum Steve Jobs den Flash Player nicht aufs iPhone und aufs iPad holte, sind unklar. Es mögen Sicherheitsbedenken gewesen sein, es hat sicher etwas mit dem Ressourcenhunger von Flash zu tun – ansonsten gab es das Gerücht, dass Adobe keine richtig funktionierende Mobilversion zustande brachte.
Auch OS X lieferte Apple irgendwann nicht mehr mit installiertem Flash Player aus – das war, als das MacBook Air das Licht der Welt erblickte. Wer den Flash Player selbst installierte und nutzte, der merkte bald, dass die Akkulaufzeit der MacBooks dadurch deutlich verringert wurde.
Ich ohne Flash
Wir sind im Jahr 2016 – der Flash Player ist aus den genannten Gründen obsolet, das Internet braucht ihn kaum noch. Und als dann vor ein paar Tagen wieder der Flash Player wegen gravierender Sicherheitslücken in den Schlagzeilen war (angeblich war eine Flash-Lücke sogar für den Bundestags-Angriff ursächlich), hab ich mir gedacht, ich werde es jetzt ohne probieren. Flash ade.
Auf der Adobe-Webseite kann man ein Deinstallations-Tool für den Flash Player unter OS X herunterladen (Download-Link für das Deinstallationsprogramm – ab OS X 10.6). Innerhalb von einer halben Minute war Flash von meiner Festplatte entfernt.
Seit zwei Tagen surfe ich nun im Internet ohne Flash. Bisher bin ich auf keine Webseite gestoßen, wo es Probleme gab. Ich bin gespannt, ob es dabei bleibt.
Ulf Cronenberg
Willkommen im Club. Ich nutze Flash auch nicht mehr. Seit langem. Ein oder zwei Jahre bestimmt. Fehlt mir nicht. Bei mir war’s derselbe Grund wie bei dir.
Ah, dann warst du mir mit dem Schritt deutlich voraus.
Hallo Ulf, danke für die Anregung. Ich habe ihn auch soeben entfernt. Auf dem iPad habe ich auch schon lange keine Seite mehr entdeckt, die Flash benötigt. Also weg damit. Viele Grüße, Markus
Ja, richtig so. Auch Tag 3 gab es keinerlei nennenswerte Probleme. Nur die Steam spielt keine Videos mehr ab, wenn man sich im Shop umschaut.
Steam? Du meinst den Shop für Games?
Ja, den meine ich …